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Sonntag, 2. November 2003

Richtfest

Richtspruch für eine Kapelle

(vorgetragen von  Zimmerermeister Willi Schneider)
Mit Gunst und Verlaub !

Auf denn, meine Leute, eilt zum frohen Fest heran,
sehet nun allhier, was heute Menschenkraft vollbringen kann !
Von dem Grundstein bis zur Spitze stehet da ein fester Bau,
strebt bis zu der Wolken Sitze, leuchtet in des Himmels Blau.
Was der Zimmermann vollendet, was der Steinmetz leisten kann,
was jedwede Kraft gespendet, sieht man gern und freundlich an.
Armen, schwachen Menschenkindern soll dies eine Zuflucht sein,
ihren Gram darin zu lindern, ihre Fehler zu bereu'n
 
Prosit dem Bauwerk
 
Dankt dem guten Vater alle, der Euch gnädig schützt und hält,
preiset ihn mit lautem Schall, Ihn, den Meister aller Welt.
Hell aus vollem Herzen töne unser Dank ihm fort und fort.
Reiches Glück und Segen kröne reinen, frommen Hort.
Dank den Männern, die mit Liebe sich des Werkes nahmen an,
die aus gutem, edlen Triebe so viel löbliches getan !
Und du, christliche Gemeinde, stimm in meinen Spruch mit ein:
Wer sich zu dem Baue vereine, soll heut hoch gepriesen sein !
 
Das Trinkglas zerbricht
 
Gutes soll Euch nur begegnen, Freude werde Euch nur kund !
Enkel mögen einst noch segnen Euren schon geschloß'nen Bund !
Guter Wille leistet vieles, und wo Kraft sich mit ihm eint,
freuet man sich bald des Zieles, das so weit und schwer erscheint.
Wer dem Gotteshaus sein Leben ohne Murren freudig weiht,
hält sich jedem guten Streben gern und willig auch bereit.
Drum: Ein Hoch den Männern allen, die so tüchtiges getan !
Mögen sie in Frieden wallen ihre Erdenpilgerbahn !

Hoch !    Hoch !    Hoch ! 
 
Glückwunsch den Initiatoren

 
Um 14.30 Uhr am vergangenen Sonntag war es soweit. Fast auf den Tag genau ein Jahr nach Gründung der IG Tötschberg (am 03.11.2003) konnte auf dem Tötschberg das Richtfest für die Hubertuskapelle gefeiert werden. Alle am Bau Aktiven war zu dieser kleinen Feierstunde geladen. Da viele Hände zum Gelingen des Bauwerkes beigetragen hatten, hofften die Initiatoren niemand vergessen zu haben. Der Wind blies kräftig auf den Höhen des Tötschbergs als man sich vor der Kapelle versammelte. Auf dem Gerüst im Innern  begrüßte traditionsgemäß der Zimmerermeister (Willi Schneider aus Schwerfen) in schmucker Handwerkerkluft die Bauherrn, den Arichtekten, und alle Kollegen vom Bau. In seinem Richtspruch wünschte er dem Bauvorhaben eine glückliche, weitere Entwicklung. Nach diesen Glückwünschen erhob er sein Glas und zerschmetterte es anschließend auf dem Boden der Kapelle. In einem kurzen Bericht schilderte IGT Vorsitzender Josef Drügh den Verlauf des Baues und dankte allen für die geleistete Arbeit, besonders Veit Zimmer, der das äußere Mauerwerk der Kapelle errichtete und dafür von vielen Experte bereits großes Lob für sein handwerkliches Geschick erhalten hatte. Josef Drügh lud dann die Anwesenden zum gemütlichen Teil der Feier auf den Saal Engels. Dort konnte er dann noch die bereits fertiggestellte Turmspitze für die Kapelle vorstellen. Johannes Lückenbach hatte Kreuz und  Hahn geschmiedet. Josef Drügh meinte dazu: "Vergoldet ist er auch schon, wer das finanziert hat, weiß ich nicht. Aber Hauptsache das Gold ist drauf". Wenn jetzt im nächsten Frühjahr der Turm auf der Kapelle errichtet ist, wird dieses Kreuz mit Hahn als eine weitere handwerkliche Meisterleistung die Spitze der Kapelle zieren. Dann war es endlich so weit, der vorbereitete kleine Imbiss konnte seiner Bestimmung übergeben werden, zur Freude und Stärkung von groß und klein.

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