Ein Schnappschuss der Chancen hat zum Bild des Monats, oder? Peter Züll intoniert in der Kapelle als Test der Akustik das "Ave Maria". Zuvor hatte er gemeinsam mit seinem Fliesenleger-Team den nächsten Bauabschnitt vollendet. Im ganzen Rund der Kapelle wurden die Fußleisten gesetzt. Erneut eine Arbeit die Fingerspitzengefühl und viel Geduld erforderte. Die Leisten müssten wieder einmal genau zugeschnitten werden, erschwerend hinzu kam, dass bei genauem Zählen nur wenige Steinleisten zuviel geliefert worden waren. Das erhöhte natürlich den Druck auf unsere Arbeiter, möglichst kein Exemplar falsch zuzuschneiden, deshalb wohl auch die ausfallend intensive Kontrolle im Bild rechts. Besonderen Aufwand benötigten natürlich die Ecken und Winkel im Türbereich und an der Chorstufe. Aber für jede noch so verwinkelte Ecke fand sich irgendwie eine Lösung, wie ich finde, in handwerklich hervorragender Ausführung. Auch das Verlegen der Leisten im Chorrund verlangte seine Zeit, jede Platte, 50cm lang, mußte wegen des Rundbogens in drei gleichlange Stücke zerlegt werden, damit man mit ihnen die runde Chorwand auslegen konnte. Abweichend von restlichen Fußleisten wurde die Abdeckung unter der Chorstufe möglichst ohne Fugen gesetzt, damit nach weiterer Bearbeitung der Anschein einer einzigen Steinplatte entstehen soll. Der Beschreibung kann man entnehmen, dass der heutige Bauabschnitt unser Team wieder gefordert hat, was man gegen Ende der Arbeiten den Gesichter deutlich ansehen konnte. Nach getaner Arbeit plante man den weiteren Verlauf der Bodenarbeiten. Die Fliesen müssen als nächstes gründlich gereinigt werden, um die letzten Reste des Kleber und anderen Verunreinigungen zu entfernen, dann die Fugen gereinigt, mit einem Gemisch aus weißem Fugenmörtel und Quarzsand eingeschlämmt und so verfugt werden. Abschließend wird der Boden dann noch mehrfach mit einem speziellen Siegellack bearbeitet. Nachteil an der ganzen Sache wird dann sein, dass der Raum für kurze Zeit nicht betreten werden darf, um Verunreinigungen zu vermeiden. Aber dafür wird wohl jeder Verständnis haben. Der Blumenschmuck, der auch heute wieder zur Kapelle gebracht wurde, wird ja auch ein, zwei oder drei Tage später dann den fertigen Innenraum um so schöner schmücken. Bevor sich Peter Züll von seiner Wirkungsstätte für heute verabschiedete, interessiert ihn aber noch die Akustik im Raum, die ja jetzt mit Fliesen eine erste, endgültige Form angenommen haben könnte. Kurzerhand holte er seine Trompete aus dem PKW und nachdem mit wenigen Glockenschlägen zur "Andacht" geläutet worden war, intoniert Peter Züll in der Kapelle zum ersten Mal, aber sicherlich nicht zum letzten Mal, das "Ave Maria" (Titelbild). Ich muss gestehen, mich überkam dabei eine Gänsehautgefühl.
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