"Mir all sen Flosdörp"
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Freitag, 16. Februar 2007
Mir all sen Flosdörp
Jungfrau Marcelina I Prinz Stefan I. Bauer Manfred I
lautete in Anlehnung an das Kölner Karnevalsmotto 2007 auch das Motto in Floisdorf, das Prinz Stefan I. am Sitzungsabend ausrief. Dieses Thema bewahrheitete sich eindrucksvoll. Ganz Floisdorf, na fast ganz Floisdorf, war auf den Beinen als am vergangenen Samstag zur Sitzung der KG "Fidele Morreköpp" geladen war. Wie schon berichtet, waren Karten für die Sitzung wieder rar geworden, weil auch zunehmend auswärtige Gäste offensichtlich den in Floisdorf noch praktizierten, ursprünglichen Fastelovend interessant und attraktiv finden. Jedenfalls war von Beginn an die Stimmung einzigartig. Schon beim Einzug des Elferrates und im Laufe des Abends noch wesentlich öfter wurden Tische und Bänke einem festen Standort auf dem Boden des Ceslaus Schneider Hauses vorgezogen . Wieder einmal nur einheimische Kräfte gestalten den Sitzungsabend. Dabei arbeiten die Generationen Hand in Hand. So startete auch in diesem Jahr die Sitzung mit einem Auftritt des karnevalistischen Nachwuchses. 22 Kinder sorgten so von Beginn an für die richtige Stimmung im Saal. Auch wenn bei den jungen Akteuren unmittelbar vor dem Auftritt vielleicht noch etwas Nervosität im Spiel war, "fesselten" Cowboys und Indianer nicht nur den Sitzungspräsident mit ihren Tänzen und ihrem frech fröhlichen Auftritt im ersten Teil ihres Programms. Im zweiten Teil paddelten Seeräuber mit ihren Bräuten auf die Bühne und ernteten lautstarken Beifall für ihre Darbietung. Aber auch schon Parodien gehören inzwischen zum Repertoire der Jungkarnevalisten, wie eine Einlage von "Roberto Blanko" und seiner tanzenden Begleitung und "der Teufel mit dem wilden Mann" an diesem Abend bewies. Rosi Esser und Diane Stollenwerk hatten den Auftritt der Kinder mit viel Geduld und sicherlich großer Freunde in den vergangenen Wochen vorbereitet. Der Begeisterung über das muntere Treiben auf der Bühne konnte sich auch das designierte Dreigestirn nicht entziehen. Sie hatten im Vorfeld darum gebeten, der jungen Schar persönlich den verdienten Orden zu überreichen. So war der zweite Programmpunkt der Sitzung 2007, noch ehe die Kinder die Bühne verlassen hatten, bereits DIE Überraschung des Abends. Denn es war tatsächlich geglückt die Inthronisation eines Dreigestirns weitgehend geheim zu halten. Selbst die meisten Mitglieder des Elferrates wurden von diesem Programmpunkt überrascht, wie ich durch einige Blicke in die Gesichter der 10 Kollegen feststellen durfte. In der Nachbarschaft hatte sich die Drei kurz vor Sitzungsbeginn auf den großen Auftritt vorbereitet und geduldig mit Zeremonienmeisters Ernst Schoddel auf ihren Einsatz im Festsaal gewartet. Mit großer Begeisterung und lautstarkem Beifall wurden dann Prinz Stefan I (Stefan Schilles), Bauer Manfred I (Manfred Lorbach) und Jungfrau Marcelina I, (Marcel Schoddel) in der bewerten Begleitung der Floisdorfer Funken von ihren närrischen Untertanen empfangen. Als erste huldigten dann die Nachwuchsgarde der Floisdorfer Funken dem neuen Dreigestirn. Die 7 jungen Damen hatten von ihren Vorgängerinnen die Aufgaben der Funkengarde übernommen, die 8 Jahre lang dieses Amt inne hatten und durch Überreichen der traditionellen Dreispitz-Hüte ihre offizielle Funktion der nächsten "Generation" übergaben. "Herr August Schöbbenstiel" übernahm im Folgenden die Aufgabe der ersten Büttenrede, mit viel Routine und in der bekannt witzigen Art gelang dies Rita Mahlberg ausgezeichnet, bevor die jungen Funken mit einem zweiten Tanz als Raumpflegerinnen ihr Publikum begeisterten. Die Trainerinnen Conny Viethen und Gabi Heitmann haben mit diesen Mädel wieder eine leistungsfähige Truppe zur Verfügung, mit denen sie ihre Arbeit der letzten Jahre fortsetzen können. Den Schlusspunkte der ersten Hälfte setzten dann "Nöll on Nies" (Esther und Marcel Schodell, Bilder Rene Winkel) mit ihrem Zwiegespräch, auf das sich sicherlich viele im Auditorium gefreut hatten. Beide sind Garanten für spritzige Pointen und gezielt Angriffe auf die Lachmuskeln ihrer Zuhörer. Selbst die vielfältigen repräsentativen Aufgaben einer amtierende Jungfrau halten einen Vollblutkarnevalisten wie Marcel Schoddel nicht von einem aktiven Mitwirken auf der Bühne an der Seite seiner Schwester ab. Auch nach der Pause wurde Jungfrau Marcelina wird aktiv, aber auch Prinz Stefan und Bauer Manfred hatten ihr Ornat abgelegt, um wie seit vielen Jahren üblich im Männerballett der "Fidelen Morreköpp" ihr Können zu präsentieren. Die Darbietung stand diesmal unter dem Motto "Aus aller Welt zu Gast bei Freunden" und die Zuschauer konnten in Ceslaus Schneider-Haus "Schönheitsköniginnen" aus 8 Nationen bejubeln. Stilgerecht vorgestellt und auf der Bühne begrüßt wurden die Weltschönheiten von Esther Schoddel (Bilder Rene Winkel). Ein Erlebnisbericht von einem Besuch im afrikanischen Benin setzte den "internatinalen Charakter" der Floisdorfer Sitzung fort. Johanna und Wolfgang Schröder persiflierten eine Fahrt Ihrer Eltern bzw. Schwiegereltern in diesen afrikanischen Staat, den Cissi und Leo Strauch vor wenigen Wochen unternommen hatten. Ein Gegenbesuch bei Hausgästen des Kölner Weltjugendtages 2006 war Anlass dieser Reise und genügend Stoff für ein gelungenes Zwiegespräch. International präsentierte sich dann auch die "Ex-Funken". Mit einem Tanz in Anlehnung an das Großereignis Fußball-WM zeigten sie noch einmal ihr Können auf der Bühne und brachte (wie das Bild zu beweisen scheint) den Saal zum Schwanken. Ein "Best Off" aus 8 Jahren Funkentanz rundeten ihren Auftritt ab. Die Hoffnung bleibt natürlich, dass die Sitzung auch in den kommenden Jahren nicht auf die Darbietung der jungen Damen verzichten muss, auch wenn sie ihr offizielles Amt abgegeben haben. Bleibt hier nur ein Dank für acht Jahre, in den sich die Sitzungsbesucher an ihren Tänzen erfreut haben. Nicht "Trötschens Trina", die sich wie der Sitzungspräsident zu berichten wusste in Kur befand, beendete die diesjährige Sitzung sondern Andrea Grommes mit einer Büttenrede. Zum Abschluss noch ein besonderes Dankeschön an den Musikern des Abends, die bis zum Schluss gegen ein Uhr die Sitzung durch ihre spontanen und gekonnten Beiträgen unterstützten, genau wie alle anderen Auftretenden ohne einen Cent Gage dafür erhalten zu haben. Besonderen Dank natürlich auch an die Organisatoren und Planer des Abends an der Spitze Christian Heitmann, der viele, viele Stunden Arbeit in Vorbereitung und "Nachbereitung" dieses Sitzungsabends opferte. Die Besucher werden sicherlich in der Absicht nach Hause gegangen sein, sich im nächsten Jahr erneut um eine Karte zu bemühen, wenn es 2008 wieder heißt. Die "Fidelen Morreköpp" laden ein zur Sitzung.
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