Kaiserwetter begleitet in diesem Jahr die Floisdorfer 
Herbst-Kirmes. Obwohl sich das Datum schon gegen Mitte November bewegte, waren die Temperaturen und der Sonnenschein eher frühlingshaft. Schon früh zum Frühschoppen sammelten sich die Dorfbewohner im Festsaal des Ceslaus-Schneider-Haus, dominiert natürlich von den grünen Shirts der Mitglieder der Kirmesgesellschaft. Jeder fand seine 
Beschäftigung, ob es
eine lockere Unterhaltung am Stehtisch oder an den Tischen war. Im Hintergrund bereiteten die Helfer der Kirmes-Organisatoren bereits den Mittagessen vor. Niemand brauchte an diesem Tag zu Hause die Küche in Betrieb zu nehmen, da leckere Menüs in ausreichender Menge bereitgestellt wurden. Dann stand 
der Höhepunkt des Tages an. Die Taufe von Floisdorfs Neubürgern. Dass dieses Ereignis in diesem Jahr von 
besonderer Klasse werden würde, war bei Insidern eigentlich schon erwartet worden. Es stand nämlich die Einbürgerung von Thomas Voihs aus dem Nachbarort Berg, Kennern der heimischen Karnevalisten-Szene bekannt als "Ne Berger Jong", an. Thomas hatte im 
vergangenen Jahr ein Eigenheim in Floisdorf erworben, so durfte es niemanden wundern, dass er ein "dankbares Opfer" 
von Floisdorfs karnevalistischem Flaggschiff vergangener Jahre, von "Trötsches Trina" wurde. In diese alte Paraderolle schlüpfte nämlich Andreas Züll noch einmal, um die Einbürgerung standesgemäß zu vollziehen. Da sich beide früher schon in ihren Büttenreden karnevalistisch auf die Schippe nahmen, war die Gelegenheit jetzt optimal. Der Musikverein blies gegen 15 Uhr zum Aufbruch und eine stattliche 
Anzahl Besucher folgten den Musikern und den drei 
Täuflingen -Markus, Michael und Thomas- Richtung Pankratiusbrunnen. Auch dort hatte sich schon eine ganze Reihe Interessierte eingefunden um das "Schauspiel" mitzuerleben. Sofort standen "Trina" (und man hätte meinen können ihr Bruder "Kirmessymbol Eckardt") im Mittelpunkt des Geschehens. Gespannt warteten am Pötz die drei Hauptpersonen auf das, was da auf 
sie zu kommen sollte. Schnell zeigte sich, dass "Trinas" Hauptaugenmerk auf der Einbürgerung von Thomas lag, "Einem besonders schwierigen Fall", wie sie ausführte, und fügte mit einem Augenzwinkern an Markus und Michael gewandt (im Bild mit ihren Paten) hinzu,: "Ihr zwei hat des Johr rischtisch Jlöck jehatt". Dafür war die Anerkennung des "Asylantrags" für Thomas um so aufwendiger.
Der Bewerber um die Aufnahme als Floisdorfer musste zunächst erfolgreich einen Sprachkurs ablegen "Aus 
RRR wird ein einfaches R !!!" Sprich nach!" forderte Trina auf und überprüfte die neu erworbenen Sprachkenntnis an den Wörtern "Fritten (hätts och Pommes sage könne), Regenrohr, Berg 3 - 33". Anschließend musste der 
Aufnahmeantrag persönlich laut vorgelesen und unterschrieben werden, um die Anerkennung des Asylantrags zu erreichen. Gespannt 
verfolgten Markus und Michael das umfangreiche Ritual, das ihnen in dieser Form erspart blieb. Aber unter das fließende Pankratius-Wasser mussten auch sie, auch wenn ihr Aufnahmeantrag ein klein wenig im Schatten des 
prominenten Antrags aus dem benachbarten Berg stand. Mit viel Humor ließen die Täuflinge die Prozedur über sich ergehen und wurden 
anschließend mit einem "Zülpicher Weihwasser" -wie Muckel es ausdrücken würde- und einem Happen Floisdorfer Schwarzbrot im Club der Floisdorfer begrüßt. Offensichtlich hatte das ganze Procedere allen Beteiligten Spaß gemacht, es 
gehört einfach zum Floisdorfer Kirmestreiben dazu. Im Auftrag der "Vereinigten Flüchtlingshilfe e.V." händigte Trina 
dem neu Floisdorfer noch ein T-Shirt als erste Kleiderspende aus, das dieser bereitwillig entgegen nahm. Das selbst entworfene "Floisdorfer Tauflied" zur Melodie des ostpreußischen Volkslieds "Ännchen von Tharau" schloss die "offizielle" Zeremonie ab und wurde 
von allen Anwesenden kräftig mitgesungen. Bevor die Teilnehmer angeführt vom Musikverein wieder zurück zum Ceslaus Schneider Haus zog, gratulierte man Franz Kruse noch zum Geburtstag, den dieser am Kirmessonntag feiern konnte.
wird fortgesetzt - später auch mehr Bilder im Bildarchiv
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