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Montag, 22. Februar 2016

"Wer hohe Türme bauen will...

... muss lange beim Fundament verweilen". Dieser Satz wird Anton Bruckner (1824 - 1896) aus Wien zugesprochen. Die Weisheit eines der großen Organisten und Komponisten des 19. Jahrhunderts wird man in Floisdorf  gegen Ende seiner Lebenszeit wohl auch beherzigt haben, als man vor mehr als 125 Jahren daran ging, die jetzige Pfarrkirche zu errichten. Möglicherweise nutzte man auch Teile des alten Fundaments der vorherigen Kirche um das neue, größere Gotteshaus an gleicher Stelle zu errichten. Jedenfalls ist es inzwischen von Nöten den "Fundus", den Baugrund, von "St Pankratius", näher in Augenschein zu nehmen. Seit Jahren war auffällig, dass das Mauerwerk im Innern der Kirche mal mehr mal weniger Feuchtigkeit zeigte, die offensichtlich von Außen eindrang. Probeausschachtungen im August 2013 (Bild oben rechts) kamen zum Ergebnis, das wohl eine Sanierung im Bereich des Fundamentes nötig sei. Wie das nun mal so ist Genehmigungs- und Planungsphasen  bedürfen ihrer Zeit und der Start der Baumaßnahmen kann aus den verschiedensten Gründen auch nicht unmittelbar erfolgen. Aber heute war es dann soweit, der Bagger zur Freilegung des Fundamentes rückte an. Wie man den Bildern entnehmen kann wird durch die Arbeiten auch der Vorplatz der Kirche in Mitleidenschaft gezogen. Somit wird man die Gelegenheiten nutzen "müssen" den Eingangsbereich der Kirche neu zu gestalten. Wie es weitergeht wird man sicherlich hier erfahren.

Eine kleine Zugabe:
Der Beginn der Bauarbeiten zur Fundamentsanierung fällt fast auf den Tag genau mit einem kleinen Jubiläum der Pfarre zusammen, dem 160. Jahrestag der erneuten Eigenständigkeit der Pfarre. Am 25.02.1856 stimmte der Kölner Erzbischof dem Gesuch der Gemeinde zur Widerherstellung der eigenständigen Pfarre "St. Pankratius" Floisdorf zu. Schon 1291 wird in Quellen von einer eigenen Kirche in Floisdorf berichtet, die dem hl Pankratius geweiht war. Und bereits im Jahr 1734 war Floisdorf zur Pfarrei mit dem Recht der Erteilung aller Sakramente erhoben worden. Die Pfarre verlor diesen Status aber in den Wirren der napoleonischen Zeit im Jahre 1802 wieder und Floisdorf wurde zur Filialkirche der Pfarrei Eicks. Drei Jahrzehnte nach der neuerlichen Pfarrerhebung, markiert dann ein weiteres wichtige Datum die Historie der Pfarre. "Mit der Ernennung von Dr. Schneider zum Pfarrer von Floisdorf, am 03.Mai 1889, begann ein neues Kapitel in der Pfarrgeschichte, die bis heute von seiner Persönlichkeit geprägt ist" (Zitat Dr. Hans-Werner Langbrandtner in "Floisdorf , Grundzüge seiner Geschichte", erschienen im Eigenverlag). Bereits 1890 begann Dr. Schneider mit dem Neubau der vergrößerten Pfarrkirche "St. Pankratius". Das alte Gotteshaus (von dem leider keinerlei Bilddokumente bekannt sind und das in alten Schriften als Wallfahrtskirche zum hl. Pankratius benannt wird) war baufällig und sollte schon kurz nach 1856 erneuert werden. Im ersten Jahr seiner Amtszeit veranlasste Dr. Schneider dann gegen manche Widerstände, wie schon Jahrzehnte vorher vor allem der weltlichen Obrigkeit, den Abriss und an gleicher Stelle den Neubau der jetzigen Pfarrkirche.

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