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Sonntag, 15. Mai 2005

Einweihung

 
Die
Einweihung
 
Ab 7.30 Uhr werden die letzten Vorbereitungen im Ceslaus Schneider Haus, aber auch an der Kapelle getroffen. Aber das wichtigste zuerst:
Der erste Blick aus dem Fenster: Blauer Himmel, die Wolken, die gestern Bindfadenregen fallen ließen, sind einem himmlischen Blau gewichen.
Wie konnte das anders sein. Auch wenn die Sonne ab und zu hinter Wolken verschwindet, Regen scheint es am Vormittag nicht zu geben. Nur die Temperaturen könnten einige zusätzliche Grade vertragen, sicherlich auf dem Wind gefährdeten Tötschberg noch mehr. Ob unter dem Festzelt die gedeckten Tisch also benutzt werden können, wird sich zeigen. Die Temperaturen sind vielleicht doch etwas zu ungünstig dafür. Aber die Möglichkeit ins Ceslaus Schneider Haus auszuweichen, besteht ja immer noch. Warten wir es ab. Das Hochamt zelebriert von Pfarrer Kraus war sehr gut besucht. Die „St. Pankratius“ Pfarrkirche war zu klein, um alle Besucher aufzunehmen, selbst vor der Kirche folgten einige Besucher dem Gottesdienst. Gegen 9.45 Uhr formierte sich dann die Prozession Richtung Tötschberg. Gesichert wurde sie von Mitgliedern der Floisdorfer freiwilligen Feuerwehr. Selbstverständlich wurde in der Prozession auch die neue Hubertusfahne mitgeführt. Um sie herum sammelten sich die Gründungsmitglieder der IG Tötschberg, sofern sie mit keinen anderen Aufgaben beschäftigt waren. Eine sehr große Anzahl Gäste nahmen an dieser Prozession teil, und begleiteten Pfarrer Kraus und Dechant Mehren auf dem Weg zur Einsegnung des neuen Gotteshauses. Wie viele es genau waren wird keiner gezählt haben, aber erst kurz vor Erreichen der Kapelle gelang es mir doch noch alle Teilnehmer auf ein Bild zu bannen, es war nicht ganz einfach. Der Musikverein begleitete die Prozession mit festlichen Prozessionsmärschen. Selbst wenn der Weg zur Kapelle am Vortag noch asphaltiert worden war konnte diese Strecke für den ein oder anderen Besucher doch zu anstrengend sei. Deshalb hatte man einen Transferdienst eingerichtet, der die Personen zur Kapelle fuhr, die den Weg nicht zu Fuß zurücklegen konnten. Für alle anderen Fahrzeuge sperrte die Feuerwehr die Zufahrt ab. Ein Verkehrschaos auf dem Tötschberg wäre sicherlich sonst die Folge gewesen. Die Einsegnungsfeier wurde musikalisch vom Kirchenchor Floisdorf und dem Musikverein Floisdorf gestaltet. Beide Vereine hatten sich dafür auf dem Vorplatz der Kapelle aufgestellt. Die eigentliche Einsegnung nahmen in einem kurzen Wortgottesdienst Pfarrer Kraus und Dechant Mehren gemeinsam vor. Die Besucher verfolgten die Feier dicht gedrängt auf dem unteren Platz. Unter den Gästen zahlreiche politische Repräsentanten aus Bundes-, Landes-, Kreis- und Stadtpolitik, wie MdB Dr. Wolf Bauer, MdL Clemens Pick, der stellvertretende Landrat J.C. Rhiem, Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick und Vertretener der Partei. Dechant Mehren, der vor 3 Jahren die Einweihung der neuen  Feldkreuze vorgenommen hatte, richtete nach der Einweihungsfeier einige Worte an die "Erstpilger zum heiligen Hubertus", wie er die Besucher nannte. Mit seinem humorvollen Beitrag griff Dechant Mehren nach der feierlichen Einsegnungsfeier auch die Lachmuskeln der Besucher an.
 

Er wünschte der Kapelle Gottes Segen und in Zukunft viele weitere Pilger. Josef Drügh übernahm die Aufgabe in wenigen Worten den Hergang des Baues zu beschreiben und alle Beteiligten, die durch Arbeit und Spenden die Fertigstellung ermöglicht hatten dankte, wobei er bewusst keine Namen nannte, denn es waren so viele unterschiedlichsten Beiträge, dass mit Sicherheit jemand vergessen worden wäre. Neben Bürgermeister Dr. Schick, der für die Stadt Mechernich gratulierte, wünschte auch der stellv. Landrat J.C. Rhiem in seiner bekannt humoristischen Weise dem neuen Gotteshaus alles Gute.
Beim nachfolgenden Beitrag des Kirchenchores erhielten die Sängerinnen und Sänger spontane Unterstützung von den verschiedensten Gästen, wie das Bild zeigt. Im Anschluss an den offiziellen Teil bestand für jeden Teilnehmer die Möglichkeit sich im Innern der Kapelle umzuschauen und erste Eindrücke vom fertigen Bauwerk zu sammeln. Dieses Angebot wurde wohl von jedem der mehreren Hundert Besucher wahrgenommen, auch wenn die Zeit wegen des großen Andrangs nur für einen Kurzbesuch reichte. Aber auch dieser kurze Moment wird wohl bei jedem einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen haben, denn während des ganzen Tages herrschte großer Besucherandrang in der Kapelle und einen Stellplatz für ein Kerzenopfer war während des Tages nur noch mit Glück zu finden. In Gruppen oder einzeln zogen dann die Teilnehmer wieder Richtung Dorf. Wie schon befürchtet ließen die doch sehr niedrigen Temperaturen keinen Aufenthalt im Festzelt zu, stattdessen versammelte sich die Festgesellschaft im Haus, das im Foyer und im großen Gemeinschaftsraum bis auf den letzten Platz gefüllt war. Für das leibliche Wohl der Gäste war bestens gesorgt, mit leckerer Suppe, mit der die Gäste von zwei speziell Ausgebildeten versorgt wurden. Aber auch mit einer heißen Tasse Kaffee, die nach dem Aufenthalt auf dem Tötschberg dankend angenommen wurde. Der Musikverein unterhielt die Gäste mit seiner Musik noch eine Zeit lang, bis sie vom Musikverein "Waldlust" Glehn, die an diesem Tag ebenfalls seine Aufwartung in Floisdorf machte abgelöst wurde. Schade nur, dass das Wetter keinen Aufenthalt unter dem Zelt auf dem Schulhof zuließ, sicherlich hätten noch mehr Gäste das Angebot angenommen, einige Stunden in netter Gesellschaft zu verbringen. Die Hubertuskapelle jedenfalls konnte sich an diesem Tag nicht über mangelnden Besuch beklagen. Im Dr. Ceslaus Schneider Haus verharrten Gäste noch bis in den Abend in vorderster Front natürlich die Initiatoren der ersten Stunde, die lange auf diesen Tag der Einweihung hingearbeiteten hatten.
In der Kapelle standen während des ganzen Tages die Besucher Schlange, wenn man es überspitzt ausdrücken will. Der Ständer mit den Opferkerzen war stets randvoll gefüllt, selbst auf dem Fußboden hatten Gäste ihre Kerzen abgestellt. Der Münzeinwurf litt dabei bereits früh an einer Art Verstopfung und verweigerte seinen Dienst. Aber einstimmig war man der Meinung, das auf dem Tötschberg wirklich etwas Besonderes entstanden ist. Ein Ort der Ruhe , des Innehaltens, der inneren Sammlung. Viele Eintragungen im Gästebuch benutzen immer wieder diese Worte. 

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