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Montag, 9. Juni 2014

Erste Primiz in "St. Pankratius" Floisdorf

"Da wird man im kommenden Jahr 125 Jahre alt und erlebt dennoch etwas zum ersten Mal" könnte die Floisdorfer Pfarrkirche sagen. Seit dem Pfingstsonntag 1890, an dem der Grundstein zur neuen, der jetzigen Pfarrkirche "St. Pankratius" gelegt wurde, erlebte das Gotteshaus gestern eine Premiere. Erstmalig feierte ein Primiziant der Pfarre seine erste heilige Messe in den Mauern der Pfarrkirche. Andreas Züll, "ne echte Flosdörper Jong", empfing am Samstag im hohen Dom zu Aachen das Sakrament der Priesterweihe (siehe vorigen Artikel)  und feierte in seiner Heimatpfarre Floisdorf seine erste hl. Messe. In einem festlichen Zug formierten sich teilnehmende Priester, Familienangehörige, Freunde und Bekannte  zum Pankratiusbrunnen, wo der Primiziant auf die Teilnehmer wartete. Der Weg zum, Brunnen war durch Fähnchen geschmückt und machte ein eindrucksvolles Bild für das besondere Fest. Der Musikverein, dessen Mitglied Andreas viele Jahre war, begleitete den Festzug mit seiner Musik. Am festlich geschmückten Brunnen, einem immer noch zentralen Ort in Floisdorfs Kirchenlebens (obwohl er in Folge von Veränderungen in der Zusammenarbeit von Pfarreien leider nicht mehr den früheren, wohl auch berechtigten Stellwert genießt) segnete sichtlich bewegt Pfarrer Heinz-Josef Arenz das Priestergewand, das Andreas an diesem Nachmittag zum ersten Mal tragen sollte. In einer festlichen Prozession zog die Gesellschaft wieder unter den Klängen des Musikvereins zurück zur Pfarrkirche, wo zahlreiche Gläubigen des Primizianten und der Festzugteilnehmer harrten. Erwartet waren von Organisatoren eine noch größere Anzahl von Teilnehmern, aber das extrem heiße Wetter hielt sicherlich manchen vom Besuch ab, weil man befürchten musste, in der Hitze der stechenden Sonne dem Ereignis beiwohnen zu müssen. Die Pfarrkirche war aber dennoch überfüllt, als Andreas Züll und die teilnehmenden Priester ins Gotteshaus einzogen. Der Kirchenchor begleitete die Primizmesse mit den Klängen der "Missa Brevis" (Orgelsolomesse), vom W.A. Mozart. Die Festpredigt hielt Weihbischof Dr. Johannes Bündgens aus Aachen, ehemals Pfarrer in der benachbarten Pfarre Heimbach und ein Begleiter auf Andreas´  Weg zum Priester. Nach einer bewegenden Feier sammelten sich die teilnehmenden Priester mit dem Primizianten zu einem Erinnerungsfoto auf der Treppe der Pfarrkirche. Der Musikverein geleitete die Festgesellschaft anschließend zum neuen Dorfgemeinschaftshaus, wo die Organisatoren des Festes zu einer Begegnung geladen hatten. Viele nahmen die Gelegenheit wahr, dem Primizianten persönlich zu gratulieren, unter den Gratulaten auch der frisch wiedergewählte Bürgermeister der Stadt Mechernich, Dr. Hans Peter Schick. Von den Bewohnern Floisdorfs waren ca. 50 Kuchen zur Verfügung gestellt worden, wegen der großen Zahl der Besucher wird aber nicht jeder Teilnehmer des Treffens ein Stück vom eigens gebackenen Primizkuchen "ergattert" haben. Noch bemerkenswerter war wohl der Arbeitseinsatz der Dorfbewohner, die auf verschiedene Stellen im Saal und unter der Halle im "Schichtdienst" die Gäste bedienten. Dabei gaben alle Generationen ihr Bestes. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an alle, die sich an den Arbeiten beteiligten. Wie ich aus verschiedenen Quellen hörte, hinterließ dieser Einsatz bei zahlreichen Besuchern ein eindrucksvolles Bild einer intakten Dorfgemeinschaft. Eine ganz herzlichen Dank an alle, besonders an Monika Bouhs, der Koordinatorin der Arbeiten, stellvertretend für alle Helfer des Nachmittags und der Vorbereitungen sei es das Aufstellen der Fähnchen, das Vorbereiten des Festsaales oder viele Stunden im organisatorischen Einsatz und ... und ... und. Zur Dankandacht um 18 Uhr füllte sich erneut die Pfarrkirche, die im Anschluss auch die Möglichkeit hatten den persönlichen Primizsegen des Neupriesters erhalten. Wie lange Kaplan Züll beschäftigt war oder wie viele Segenssprüche er aussprechen musste ist mir nicht bekannt, ich hatte allerdings den Eindruck, dass noch mehr Besucher  anwesend waren als zur eigentlichen Primizmesse. Es bedurfte schon einige Zeit, ehe Andreas zur Feier im Familie- und Freundeskreis aufbrechen konnte. Auch an dieser Stelle sei dem Neupriester Andreas Züll noch einmal Gottes Segen, Erfüllung und Freude an seiner zukünftigen Arbeit im Dienste an den ihm anvertrauten Menschen gewünscht.