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Unsere Kirche nach der Eroberung
Von Sonntag, dem 04. März bis Donnerstag , den 8. März 45, konnte kein Gottesdienst gehalten werden. Das Dorf war besetzt von Amerikanern. Die Kirche, Gott sei Dank, erhalten geblieben, wenn auch im Innern u. Äußeren mit bösen Wunden. Die Jungfrauen reinigten die durch die Durchschüsse stark verschmutzte Kirche. Männer von den Rurdörfern, Flüchtlinge, mauerten die 5 Durchschüsse in den Kirchenmauern zu. Bald hatte das Innere wieder das frühere Aussehen, mit Ausnahme der Fenstern, die zum Teil ganz zerstört, z.T. stark angeschlagen waren. Am Freitag, dem 9. März zogen wir wieder in die Kirche ein. Die erste Messe war eine Dankmesse für überstandenen Krieg. Am Samstag, den 10. März, hielten wir dann das 1. Seelenamt für die 10 Opfer des 5. März.
Das Allerheiligste war einige Tage im Keller aufbewahrt. Wir hatten das Glück, daß die amerikanischen Soldaten sich nicht am Ciborium vergriffen. Es wurde dann früh genug in den Saal geholt, der einzige Raum, der dem Pfarrer u. seinen Hausgenossen noch neben der Kirche verblieben war. Sonst war das ganze Haus von Amerikanern belegt, die es ziemlich auf den Kopf stellten. Nachher fehlten Photo Apparat, Armbanduhr, Tisch- u. Bettdecken, Lederhandschuhe, Obstbestecke u. manches Andere mehr.
In der Kirche wurde nichts weggenommen.
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Mit diesem Eintrag endet die Chronik dann fürs Erste und wird erst mit Einträgen Mitte 1947 fortgesetzt, die aber nicht mehr von Pfarrer Helling stammten, der 1949 nach Krefeld-Oppum versetzt wurde.
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