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Freitag, 6. März 2015

Floisdorf vor 70 Jahren

Angeregt durch den Bericht in der "Kölnischen Rundschau" über die Befreiung des linksrheinischen Kölns am 07. März 1945 kam ich auf den Gedanken, sich  auch "Floisdorfs letzte Kriegstage" in Erinnerung zu rufen. Schade nur, dass diese Idee einen Tag zu spät kam.

Der Chronist, Pfarrer Wilhelm Helling, schreibt:

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 Montag, den 05. März 1945
In aller Frühe hatten die letzten deutschen Soldaten unser Dorf und auch den Pfarrkeller verlassen. Gegen Morgen wurde die weiße Fahne fertig gemacht und auf dem Friedhof gehisst. Man wagte sich bang aus den Kellern und Bunkern hinaus. Von der Achemermühle her drang Brummen von Panzerwagen. Pfr. Helling ging mit einem weißen Tuch bis zum Dorfrand den Panzerwagen entgegen und erklärte, dass das Dorf von Soldaten und frei von Minen sei.
Die Amerikaner eroberten ohne Widerstand zu finden unser Dorf am Montag, den 5. März 1945 um 8 Uhr.
Schmerzliche Opfer in der letzten Nacht vor der Eroberung erlitt unsere Dorf im Hause bzw. Keller der Geschwister Schilles. Eine Granate forderte 10 Tote: 3 Floisdorfer Pfarrkinder im Alter von 57 Jahren, 7 Jahren und 5 Jahren, sowie 7 Flüchtlinge aus Hausen bei Nideggen im Alter zwischen 4 Monaten und 70 Jahren.
In Verviers Belgien starb ein am 4. März im gleichen Keller verwundetes und von den Amerikanern abtransportiertes Floisdorfer Kind im Alter von 10 Jahren. (Die Opfer des 4. März sind in der Aufzeichnung von Pfr. Helling namentlich genannt)
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